SOS MEDITERRANEE

Als wir vor eineinhalb Jahren von Eddigehausen nach Berlin aufgebrochen sind, haben wir nicht geahnt, dass wir schon nach kurzer Zeit ein neues Projekt beginnen würden.
Am 9. Mai 2015 haben wir im „Haus der Kulturen der Welt“, der ehemaligen Kongresshalle in Berlin, mit Mitstreitern aus Deutschland, Frankreich, Italien und Griechenland SOS MEDITERRANEE als „Europäische Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger im Mittelmeer“ gegründet.
Weit mehr als 20.000 Menschen sind in den vergangenen fünfzehn Jahren im Mittelmeer gestorben. Nach dem Ende der italienischen Seenotrettungsaktion „Mare Nostrum“ im November 2014 ist die Lage der Flüchtlinge im Mittelmeer vollkommen unerträglich geworden.
Um mehr über diese Menschen und ihre Flucht zu erfahren, sind wir im März 2015 nach Lampedusa gefahren. Auf der Insel haben wir mit denen gesprochen, die sie aufnehmen und unterstützen - die Bürgermeisterin von Lampedusa, Giusi Nicolini, und ihr Pressesprecher, Mauro Seminara, der Pfarrer Don Mimmo Zambito, die Rechtsanwältin Paola La Rosa und der Seemann Melo Gatani, ein Rettungsarzt und eine Sanitäterin vom „Ordre di Malta“, die Ärzte und Mitarbeiter der kleinen Poliklinik.
Auf Sizilien haben wir dann viele Menschen getroffen, die selbst mit dem Boot über das Mittelmeer geflohen sind. Muhammad Abdulfatah, genannt Fatah, der heute eine kleine Klinik für Migranten und Nichtversicherte in Palermo leitet, ist im Oktober 2003 über das Meer geflohen. Nach drei Tagen fiel der Motor seines Bootes aus, erst nach 17 Tagen wurden sie gerettet.
Manche Schiffe waren ganz nah an seinem Boot vorbeigefahren, einige hatten es gesehen. „Retten ist die Ausnahme - nicht die Regel", sagt Fatah. Von den über 80 Flüchtlingen, die in Libyen mit ihm abgefahren waren, haben nur 18 überlebt.
SOS MEDITERRANEE stellt sich die Aufgabe, zivile Rettungsschiffe zu betreiben, um Flüchtlinge zu retten, die im Mittelmeer in Seenot sind. Das erste hochseetüchtige Rettungsschiff soll die MARKAB sein. Es ist ein ehemaliger holländischer Lotsenversetzer, 56 Meter lang und 11,5 Meter breit, der bis Ende 2013 vor der Nordseeküste tätig war.
Das Schiff liegt einsatzbereit in Pula in Kroatien und kann in wenigen Tagen vor Lampedusa sein. Um die Kosten für die Anzahlung des Schiffes in Höhe von 100.000.- Euro und die Betriebskosten aufzubringen, benötigen wir Ihre  Unterstützung!
Spendenkonto: SOS MEDITERRANEE
IBAN: DE 04 1005 0000 0190 4184 51
BIC: BELADEBEXXX
Weitere Informationen unter:
SOSMEDITERRANEE.org und unter
facebook.com/sosmediterranee
Klaus und Karin Vogel, Berlin

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