Liebe Gemeindeglieder, liebe Leserinnen und Leser,

während der Corona-Krisenzeit werde ich zu jedem Wochenende einen kleinen geistlichen Impuls schreiben, den Sie/Ihr auf der Homepage der Reyershäuser und der Eddigehäuser Kirchengemeinden, im Eddigehäuser Newsletter und in den Schaukästen der Kirchengemeinden lesen können/könnt. Wer möchte, kann diesen Impuls ausdrucken und auch an Nachbarn weitergeben!
Nun also ein paar Gedanken zum 4. Sonntag in der Passionszeit:
Zuversicht! 7 Wochen ohne Pessimismus – das ist das Motto der diesjährigen Fastenaktion der Evangelischen Kirchen. Zuversicht – in diesen Zeiten ist es nicht einfach, optimistisch zu bleiben. Jeden Tag werden wir mit Nachrichten konfrontiert, die uns sagen: Es wird schlimmer, die Zahl der Infizierten steigt immer weiter. Die Sorge, dass die Massnahmen, die jetzt ergriffen worden sind, nicht ausreichen, dass uns vielleicht noch stärkere Einschränkungen drohen, ist groß. Da ist es schwierig, diese Zeit ohne Pessimismus zu überstehen.
Dieser Sonntag heißt: Lätare – Freut euch! Das Wort zu diesem Sonntag ist aus dem Jesaja-Buch entnommen:
Freut euch mit Jerusalem und seid fröhlich über die Stadt, alle, die ihr sie liebhabt! Freut euch mit ihr, alle, die ihr über sie traurig gewesen seid.
Denn nun dürft ihr saugen und euch satt trinken an den Brüsten ihres Trostes; denn nun dürft ihr reichlich trinken und euch erfreuen an dem Reichtum ihrer Mutterbrust.
Denn so spricht der HERR: Siehe, ich breite aus bei ihr den Frieden wie einen Strom und den Reichtum der Völker wie einen überströmenden Bach. Ihre Kinder sollen auf dem Arm getragen werden, und auf den Knien wird man sie liebkosen.
Ich will euch trösten, wie einen seine Mutter tröstet; ja, ihr sollt an Jerusalem getröstet werden.
Ihr werdet’s sehen, und euer Herz wird sich freuen, und euer Gebein soll grünen wie Gras. Dann wird man erkennen die Hand des HERRN an seinen Knechten und den Zorn an seinen Feinden.
Jes 66, 10-14

Das Volk der Israeliten, zu denen der Prophet Jesaja hier spricht, leidet unter Unterdrückung und Unfreiheit. Jerusalem ist fast untergegangen. Die Menschen wissen nicht, wann sie je wieder ihren Kopf heben können, irgendwann wieder aufrecht ihren Weg gehen und befreit aufatmen können. Da ist wenig Hoffnung auf ein Danach. Doch der Prophet spricht den Menschen Mut zu. Er sagt ihnen: Es gibt Grund zur Freude, auch angesichts der großen Not, angesichts unsicheren Zeiten.
Der Prophet findet starke Worte, Worte des Trostes und der Zuversicht.
Und starke Bilder. Ein Mutter-Bild, das Geborgenheit, Sicherheit vermittelt. Trost, die Nahrung, die uns am Leben hält. Überströmend, im Überfluss vorhanden.
Eine Aussicht, die Freude und Hoffnung macht: Der „Ausnahmezustand“ wird nicht ewig bleiben, er wird zuende gehen. Wir werden diese schwierige Zeit überstehen, Gott sorgt für uns, er hält Seine Hand über uns.

Lätare – Freut euch!
Auch an diesem Sonntag – wie an den nächsten Sonntagen während der Corona-Krisenzeit -  werden in unseren Gemeinden die Kirchenglocken läuten. Eine Woche des „Ausnahmezustands“ liegt hinter uns. Eine Zeit der Sorge, der Furcht, der Bedrängnis und der Einschränkung unserer Bewegungsfreiheit und unseres alltäglichen Lebens. Jesaja sagt uns: Dies ist nicht ein Dauerzustand. Und ihr seid nicht allein. Vielleicht sagt er uns auch: Macht mal Pause. Haltet inne in eurem Szenario. Seht mal, was noch ist: In Italien singen Menschen abends aus ihren Fenstern hinaus und von ihren Balkonen herab. Und dann wünschen sie sich gegenseitig eine gute Nacht. Das sind starke Zeichen der Zuversicht und Hoffnung. Und Ausdruck einer Lebensfreude, die sich auch in schwierigen Zeiten nicht unterkriegen lässt.
Es ist gut, wenn uns die Kirchenglocken eine Pause einläuten. Wenn wir uns Zeit nehmen, zur Ruhe zu kommen, innezuhalten. Ich lade Sie und Euch ein, dass wir dann gemeinsam den Psalm 121 beten:

Ich hebe meine Augen auf zu den Bergen. Woher kommt mir Hilfe?
    Meine Hilfe kommt vom HERRN, der Himmel und Erde gemacht hat.

Er wird deinen Fuß nicht gleiten lassen, und der dich behütet, schläft nicht.

    Siehe, der Hüter Israels schläft und schlummert nicht.
Der HERR behütet dich; der HERR ist dein Schatten über deiner rechten Hand,
    dass dich des Tages die Sonne nicht steche noch der Mond des Nachts.
Der HERR behüte dich vor allem Übel, er behüte deine Seele.
    Der HERR behüte deine Ausgang und Eingang von nun an bis in Ewigkeit!

Amen.

HERR, unser Gott, segne und behüte uns.
Lass DEIN Angesicht leuchten über uns und sei uns gnädig.
Erhebe DEIN Angesicht auf uns und schenke uns Frieden.
Amen.

Ich wünsche Ihnen und Euch eine Woche möglichst ohne Pessimismus und mit viel Zuversicht!

Ihre/Eure Gabriele Persch

Das seelsorgende Angebot bleibt auf jeden Fall: Wenn Sie ein Gespräch, ein Zuhören, ein miteinander Beten brauchen, nehmen Sie gern Kontakt mit mir auf:
unter der email-Adresse
unter den Telefon-Nummern 05507-915225 und 0171 7546748 (auch per whatsapp).

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